Herr M. ist Inhaber eines Personaldienstleistungsunternehmens.
Er berichtet darüber, wie er neue Kunden gewonnen hat.
"Personaldienstleister gibt es sehr viele und die meisten arbeiten überregional. Sie rufen Unternehmen an, die sie durch Stellenanzeigen im Internet ausfindig machen. Durch die Stellenanzeigen erhalten sie viele Informationen, zum Beispiel die Art der Beschäftigung, den passenden Ansprechpartner und vieles mehr. Das machen sich geschickte Callcenter-Mitarbeitende zu Nutze, rufen an und bieten Arbeitskräfte an. Es wird immer wieder angerufen, es werden massenhaft E-Mails verschickt und manche versuchen es auch per Post. Das wirft ein schlechtes Licht auf die Branche. Wir wollten von Anfang an einen anderen Weg einschlagen.
Zunächst haben wir uns die Mühe gemacht, Unternehmen in der Umgebung zu finden, die nicht allzu groß sind. Kleine Unternehmen haben häufig eine flache Hierarchie, die Wahrscheinlichkeit, dass die geschäftsführende Person selbst anwesend ist, ist hoch. Außderdem haben wir darauf geachtet, dass die Arbeitsplatzstruktur des potentiellen Neukunden zu unserem Angebot passt. Diese Unternehmen haben wir persönlich und ohne Termin aufgesucht. Im Gepäck hatten wir eine Papiertüte mit einer kleinen Süßigkeit , einer Visitenkarte und einem Feuerzeug, das unser Logo trug. Die Papiertüte in unserer Firmenfarbe war ebenfalls bedruckt mit unserem Namen. Wir fragten an der Tür direkt nach der personalverantwortlichen Person oder der Geschäftsführung. Egal, ob wir eine Person sprechen konnten oder nicht, die Tüte blieb in jedem Fall dort. Einige Fälle waren hoffnungslos, das war uns ziemlich schnell klar. Bei anderen hingegen schien es sich zu lohnen, am Ball zu bleiben. Diese suchten wir nach einem Vierteljahr erneut auf und baten um ein Gespräch. Im Gepäck war, natürlich, wieder die Papiertüte, dieses Mal mit etwas anderem Inhalt. Egal, ob es zu einem Gespräch kam oder nicht, die Tüte ließen wir einfach wieder dort. Auf diese Weise entwickelten sich über einen längeren Zeitraum immer mehr Gespräche und wir bekamen dadurch einige neue Kunden.
Bei einem Kunden, nennen wir ihn K., war der Kontakt sehr nett. Wir wurden jedes Mal freundlich empfangen, aber es hieß immer wieder, sie würden grundsätzlich nicht mit Zeitarbeitsfirmen zusammen arbeiten. Wir entschieden dennoch, diesen Kunden weiterhin zu besuchen und zu beschenken. Bei jeder neuerlichen Runde ließen wir die obligatorische Tüte zurück, manchmal stellten wir sie einfach vor die Tür. Dann kam der Tag, an dem K. uns völlig aufgelöst anrief. Ein Todesfall in der Familie, Urlaubszeit und eine spontane Krankmeldung stellten ihn vor riesige personelle Probleme. Es sei zwar gegen seine Prinzipien, teilte der Kunde mit, aber er bräuchte nun schnellstmöglich Hilfe- und sei es durch die von ihm ungeliebte Überlassung von Arbeitskräften. Zum Glück konnten wir ihm zügig und unkompliziert helfen. Später fragten wir nach, warum er ausgerechnet uns angerufen hätte. Ja, wen denn sonst, fragte er ungläubig.
Der Einsatz unserer Geschenktüten lohnt sich nachhaltig, davon sind wir fest überzeugt. Kleine Geschenke erhalten nicht nur die Freundschaft, sie lassen die Freundschaft erst entstehen. Unsere Werbegeschenke bleiben vor Ort, auch wenn wir schon längst wieder weg sind. Wenn die kleinen nützlichen Helfer täglich verwendet werden, prägt sich unser Name immer weiter in das Gedächtnis ein. So war es auch im Falle von K., der sich in höchster Not sofort an unseren Namen erinnert hatte."

















