Gratis-Kugelschreiber in der Post?

Am : 04. Feb. 2025 / In : Aktuelles

Sind Sie Inhaber eines kleinen Unternehmens? Dann hatten Sie bestimmt schon einmal einen Brief in der Post, der einen Gratis-Kugelschreiber enthielt, auf dem ihr Firmenname schon aufgedruckt war. Mit enthalten im Brief war dann sicherlich auch ein tolles Angebot mit Staffelpreisen und einem satten Rabatt. Lesen Sie hier den Erfahrungsbericht eines Kunden, der sich dazu entschieden hatte, bei einem solchen Anbieter Werbeschreiber zu bestellen.  

"Zunächst probierte ich den Stift aus und zeigte ihn mehreren Mitarbeitenden. Sie waren zufrieden und der Stift fühlte sich gut an, lag gut in der Hand und es ließ sich auch gut damit schreiben. Die Preise für die personalisierten Schreiber waren richtig günstig und bei Bestellung von 200 Stück wurden 200 Stück zusätzlich ohne Aufpreis angeboten. Ich entschied mich dafür, den Namen meiner Firma, den Ort und die Telefonnummer aufdrucken zu lassen. Die kleine Besonderheit, dass wir zwei Standorte mit zwei Firmenfarben, zwei verschiedenen Ortsnamen und logischerweise auch zwei Telefonnummern haben, so dachte ich, sei kein Problem. Ich kam zu dem Entschluss, 200 Stifte in blau für den einen Standort und 200 in grün für den anderen Standort zu bestellen. Dies schrieb ich in einer E-Mail nieder und bat um ein Angebot.

Dieses kam ziemlich schnell und enthielt zwei Bilder mit den Entwürfen. Leider hatten sich gleich mehrere Fehler eingeschlichen, denn Ortsnamen, Farben und Telefonnummern waren völlig durcheinander gewürfelt. Ich korrigierte dies und bat um einen neuen Korrekturabzug, der nicht lange auf sich warten ließ. Allerdings hatte der Mitarbeiter dieses Mal alle Informationen in eine Reihe gesetzt, dementsprechend klein war die Schrift und es sah auch nicht harmonisch aus. Ich schlug daraufhin vor, die Informationen in zwei Zeilen unterzubringen. Das erledigte die Person am anderen Ende zügig und dieses Mal waren zwar Name und Telefonnummer getrennt, aber dafür fehlten die Ortsnamen und es wurden in der oberen und unteren Zeile unterschiedliche Schriftarten verwendet.

Mittlerweile hatte das Projekt "Werbeschreiber bestellen" schon ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen und verärgert suchte ich auf der Homepage des Anbieters nach einer Lösung. Ich fand sowohl einen Konfigurator, mit dem ich meine Stifte selbst gestalten konnte als auch eine Telefonnummer. Ich rief an. Am anderen Ende war eine Person, die mich offensichtlich nicht verstand. Von der E-Mail und meiner Anfrage wusste die Person auch nichts, wollte mir aber ein neues Angebot zuschicken. Ich muss gestehen, dass ich irgendwann einfach auflegte, weil ich völlig entnervt war. Dann konfigurierte ich die Werbestifte einfach selbst, machte davon Screenshots und schickte die beiden Entwürfe an den Mitarbeiter, mit dem ich vorher in Kontakt war. Als Antwort erhielt ich kurze Zeit später wieder neue Vorschläge, auf denen abermals meine Daten durcheinander waren. Ich beschloss, aufzugeben und erteilte keine Freigabe.

Das wollte der Mitarbeiter jedoch nicht akzeptieren und bombardierte mich in den folgenden Tagen immer wieder mit Probeabzügen und der Aufforderung, eine Freigabe zu erteilen. Ich reagierte nicht. Auch zwei Monate später erhalte ich immer noch Werbe-Mails, die mich vom Kauf der Schreiber überzeugen sollen. Zwar scheint das Angebot günstig zu sein und die Stifte machen optisch einen guten Eindruck, allerdings war die Mine des Gratis-Stifts schon nach zwei Wochen leer. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nicht dort bestellt habe."


Was steckt denn eigentlich hinter diesen tollen Angeboten und den massenhaft verschickten Stiften? Es handelt sich um Ware aus Fernost, die mit Daten von Unternehmen in Deutschland bedruckt und versendet wird. Die Mitarbeitenden, die die Interessenten am Telefon und per Mail beraten, sitzen meistens im Ausland. Sie verwenden Übersetzungsprogramme und haben keine Ausbildung im Bereich Werbedruck oder Design, sondern arbeiten mit einfachen Programmen. Wenn es um Feinheiten geht oder abweichende Wünsche, geraten sie schnell an ihre Grenzen, wie im oben geschilderten Fall. Außerdem sind die Stifte zwar optisch ansprechend, die Qualität der Minen ist jedoch sehr schlecht, so dass man nach kurzer Zeit die Stifte entweder wegschmeißen oder neue Minen kaufen muss. Qualifizierte telefonische Beratung findet nicht statt. Besser ist es, in gute Beratung und gute Qualität zu investieren, was am Ende Zeit und Geld spart.

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